Nach dem Krieg (1946 bis heute)

1954 brachte das letzte Sechseläuten für das langjährige Zunftspiel, die Feldmusik Baar. Nach einem kurzen Gastspiel der Eintracht Wallisellen wurde 1956 die Harmonie Unterstrass zum neuen Zunftspiel. Sie sollte es beinahe 25 Jahre bleiben. 1981 wurde sie durch die Stadtmusik Kloten abgelöst, die auch heute noch das Zunftspiel der Zunft Fluntern stellt.

1956 wurde das letzte Sechseläuten im "lieben alten Restaurant Plattengarten" gefeiert. Mehr als ein in halbes Jahrhundert lang war das gemütliche Lokal an der Plattenstrasse die Heimat der Zunft gewesen. Nun musste es neuen Gebäuden für das Kantonsspital weichen und wurde abgerissen. Nach zwei Jahren im Restaurant Morgensonne kann das Sechseläuten 1959 im neuen Zunftlokal im Vortragssaal des Kunsthauses gefeiert werden. Diesem Lokal ist die Zunft bis heute (mit Ausnahme des Exils von 2003 bis 2004 im Saal des Restaurants Lakeside wegen Renovationsarbeiten) treu geblieben.  

Im August 1991 genehmigt die Vorsteherschaft der Zunft die Statuten der "Fluntermer Zunftgesellen". Damit war der Grundstein für eine zunftintern und auch interzünftig sehr aktive "Nachwuchsorganisation" gelegt. Die Fluntermer Zunftgesellen sind ein eigenständiger, eng mit der Zunft verbundener Verein von Zünfterssöhnen und –enkeln, welche die Zunft unter dem Jahr tatkräftig unterstützen und am Martinimahl als Schenkburschen amten. Seit 1990 bereichern sie dieses jeweils mit einer selbst gestalteten Gesellenschau, welche zu einem festen und mit Spannung erwarteten Bestandteil des Fluntermer Martini geworden ist.

Am 26. April 1966 wird der Zünfter und Statthalter Dr. Sigmund Widmer zum Zürcher Stadtpräsidenten gewählt. Eine grosse Ehre für die Zunft, die im Restaurant Morgensonne mit Zunftspiel und Damen würdig gefeiert wird. Am 13. März 1973 wird selbiger Sigmund Widmer zum Fluntermer Zunftmeister erkoren. Dieses Amt übt er bis zum 13. März 1980 aus, als Hans Rosenberger zum Zunftmeister gewählt wird. Dieser übergab das Amt 1996 an Hansruedi Weber. Von 2005 bis 2015 lenkte Dr. Felix Müller die Geschicke der Zunft mit den silbernen Lilien im Wappen, er übergab die Zunftmeisterkette 2016 an Urs Berli.

Allein die Lilie braucht des Hüters,
dass ungestört ihr Wachstum sei,
drum haben wir sie in die Pranken,
hineingepflanzt dem Zürcher Leu.

(aus: Gruss der Zunft Fluntern an die liebwerten Zünfte der Stadt Zürich
vom 26. April 1897)