Das Gesellenjahr 2012

Mit grosser Freude blicke ich auf das vergangene Gesellenjahr zurück. Neben dem Sechseläuten und Martinimahl haben wir Zunftgesellen noch weitere Anlässe gemeinsam erlebt. Auf vier spezielle Events möchte ich an dieser Stelle näher eingehen:
 

Kegelturnier – Kein Sieg, doch zöiftige Freunde gewonnen

Kurz nach dem Sechseläuten sind wir zum Kegelturnier gegen die Jungconstaffel im Restaurant Muggenbühl angetreten. Nach dem obligaten Aperitif im schönen Garten des Restaurants sind wir in den Keller zur Kegelbahn hinab gestiegen. Zwei Mannschaften, zwei Bahnen, aber nur ein Preis! Da beide Teams der Kegelregeln unkundig waren, hat man sich auf eine etwas lockere Spielweise geeinigt, ganz nach dem Motto „Erlaubt ist, was gefällt“. Mit diesen unkonventionellen Regeln waren unsere Freunde vom Rüden anfänglich  überfordert und so ging die erste Runde auch an uns. Von der Niederlage arg gezeichnet, forderten die Herren Jungconstaffel Revanche. Um die guten Beziehungen nicht zu gefährden, liessen  wir sie - wen auch nur haarscharf - gewinnen. Ein Wettkampf ohne Sieger sollte es aber nicht geben und so kam es zum alles entscheidenden Durchgang. Er ging bedauerlicherweise an die Jungconstaffel. Als faire Verlierer offerierten wir die Getränke, was neben der Stimmung auch unser Ansehen beim Gegner beachtlich anhob. Nach einem ausgezeichnetem Cordon bleu, feinem Wein sowie interessanten Gesprächen tauchten wir gemeinsam ins Zürcher Nachtleben ein. Die Jungconstaffel hatte einen Tisch - wie könnte es anders sein - im noblen Kaufleuten organisiert. Der Rest des „rüdigen“ Abends ist Geschichte. Nur soviel sei noch verraten: auch im kommenden Jahr soll es wieder zum Kräftemessen mit den Freunden aus dem Rüden kommen.
    

BBQ-Stamm

Ein weiterer toller Anlass war der BBQ-Stamm in Küsnacht, der durch Robert Brunner und Ruben Foiera organisiert worden ist. Die beiden Gastgeber hatten kurz zuvor ihre Lehrabschlussprüfung (Metzger und Hochbauzeichner) erfolgreich bestanden und sind somit - zumindest beruflich - keine Gesellen mehr. An dieser Stelle sei den beiden Herren ganz herzlich zu diesem Abschluss gratuliert. Die anwesenden Gäste wurden mit vorzüglich zubereitetem Fleisch vom Grill verwöhnt. Den Abend liessen wir dann mit lustigen Gesellschaftsspielen ausklingen. Ein rund um gelungener Abend!
    

Oktoberstamm im Sägemehl

Am traditionellen Oktoberstamm besuchten wir zusammen mit der Zunft den Schwingkeller am Rigiplatz. Zahlreiche Zünfter nahmen am Anlass teil, die Mehrheit bevorzugte es aber aus sicherer Entfernung und bei einem kühlen Glas Weisswein, dem Training zu folgen. So fanden nur gerade eine handvoll wagemutige Zünfter den Weg ins Sägemehl. Nach einem Warm-up folgte ein lockeres Techniktraining, bei welchem wir in die verschiedenen Würfe der Schwinger eingeführt wurden. Gut instruiert durch unseren Trainer machten sich die Zünfter und Gesellen bereit für das Stechen. Nach spannenden Kämpfen stand der „Böse“ fest: Der Zünfter Marco Zangger hat die „Fluntemer Schwingete“ gewonnen! Zünftig getafelt wurde anschliessend im nahe gelegenen Gasthaus Linde Oberstrasse.
 

Zürcher Oktoberfest

Der Besuch am Zürcher Oktoberfest ist unterdessen auch zum festen Termin im Gesellenkalender geworden. An einem Samstagabend im Oktober waren zwei Tische für eine motivierte Gesellenschar reserviert und eine fesche Kellnerin stand bereit, unsere durstigen Kehlen stets mit frischem Bier zu versorgen. Zur wackeren Gesellenschar haben wir noch weitere Jungzünfter zu Tische gebeten und daraus einen interzünftigen Abend gemacht. Es beehrte uns eine grössere Delegation der Zunft Riesbach sowie einzelne Gesellen der Zünfte Hottingen, Constaffel und Schiffleuten mit ihrer Anwesenheit. Bei Weisswurst und reichlich Bier verbrachten wir einen grossartigen Abend. Ferner haben uns zwei der vier entzückenden Töchtern des ehemaligen Zunftmeisters der Gerwe und Schuhmacher - Peter Zwicky - im Dirndl Gesellschaft geleistet und zum eigentlichen Gelingen des Abends beigetragen haben.
    
Es gäbe noch einige Anekdoten zu berichten, die aber den Rahmen der mir zur Verfügung stehenden Seiten sprengen würden. Schliesslich darf ich sagen, dass wir ein abwechslungsreiches Gesellenjahr erleben durften und ich mich bereits sehr auf die kommenden Anlässe und Erlebnisse im Jahre 2013 freue. 

Tiziano Foiera, Obergesell